Custom Special / ODR-CS Overdrive

ODR-CSNachdem ich Ende 1992 die Entwicklung des ODR-1 (für Nobels) abgeschlossen hatte, wollten wir noch ein "erweitertes" Modell mit einer 3-Band Klangregelung auf den Markt bringen. Ich nahm meine Overdrive-Schaltung aus dem ODR-1 und modifizierte ein paar Stufen. Zum Beispiel 3-Band Klangregelung und Verzerrung mit Germanium Dioden!

Das ging damals vielleicht ein bisschen schnell - denn heutzutage hätte ich gerne bzw. habe ich ja nun - ein paar Details anders gestaltet.

Hinweis: Der ODR-CS unterscheidet sich vom ODR-C und hat daher einen anderen Klang! 

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Hinweis: Der ODR-CS wird am Freitag nachmittag (17.März.2023) veröffentlicht!

 

Was ich verbessert habe:

  • Umbau auf True Bypass Betrieb
  • Beste Bauteile:
    • 1% Metallschichtwiderstände.
    • Maximal 5% Filmkondensatoren (Wima, Epcos, Kemet) im Signalweg.
  • solide 6.3mm vergoldete Cliff Buchsen (UK).
  • vergoldete PCB Stecker/Buchsen.
  • Hochwertige, verschraubte große Potentiometer.
  • Spezieller Fußschalter mit einem extra leichten Druckpunkt.
  • Kleiner G.D.C. Regler. (= Germanium Drive Control)
  • Verbesserte Bass- und Höhen-Regelung.
  • Erweiterter Mitten-Einstellbereich (vorher nur +Mitten, jetzt +/-Mitten).
  • Einstellbare LED Helligkeit (Intern).
  • Kleineres stabiles und geschlossenes Alu-Gehäuse von Hammond Mfg./UK (Perfekte Abschirmung gegen Brumm und EMV)
  • Massive Bauart wie z.B. verschraubte Platinen mit jeweils doppelten vergoldeten Kontakten zwischen Haupt- und Regler-Platine.
  • 9 bis 18 Volt Betrieb. Bei Betrieb mit Spannungen zwischen 9 V und 18 V sind noch andere Klangfarben möglich. Schwer zu erklären: Einfach mal ausprobieren! Das Spielgefühl verändert sich.

 

 Blockdiagramm

ODR CS Blockdiagram DE V2

  • Am Eingang befindet sich die kondensatorlose JFET Eingangsstufe, die das empfindliche hochohmige Signal in ein niederdohmiges umsetzt.
  • Es folgt eine kleine Filterstufe, die das Signal in die Overdrive Stufe leitet.
  • Die Overdrive Stufe läuft mit Silizium Dioden - also ein klassisches Overdrive Prinzip. Die Stärke des Overdrives lässt sich mit dem Drive Regler einstellen.
  • Wie der ODR-C hat auch der ODR-CS eine Soft-Clipping Overdrive Stufe, gefolgt von einer Hard-Clipping (Distortion) Stufe. Im Gegensatz zum ODR-C werden beim ODR-CS statt Silizium Dioden Germanium Dioden verwendet. Germanium Dioden haben eine andere - mehr flachere Kennlinie - und klingen entsprechend anders. Die Germanium Dioden begrenzen das Signal und fügen viele harmonische Oberwellen hinzu. Dieses habe ich mit dem G.D.C. Regler (Germanium-Drive-Control) einstellbar gemacht, so dass der Anteil der harmonischen Oberwellen verringert werden kann. Das ist besonders gut für den Low Gain Betrieb geeignet.
  • Es folgt die 3-Band Klangregelung (EQ):
    • Im Gegensatz zur Version aus 1993 habe ich die Bass- und Höhen-Regelung etwas überarbeitet.
    • Die Mitten-Regelung, die früher nur Mitten hinzufügen konnte, kann jetzt auch die Mitten abziehen. Das erweitert die Funktion!
  • Zum Schluss kommt das Ausgangsfilter um den Klang anzupassen, sowie
  • der Lautstärke Regler, gefolgt vom
  • Ausgangs-Impedanz-Wandler

 

Drive Regler / G.D.C. Regler

Mit dem Drive Regler stellst du die Stärke des Overdrives ein. Bei wenig Drive ist die Overdrive-Verzerrung sehr gering, so dass der G.D.C. Regler den Klang bzw. Anteil der Verzerrung dominiert. Zum Beispiel G.D.C. auf Links: Maximale Germanium Verzerrung. Oder G.D.C. auf Rechts: Minimale Germanium Wirkung (kaum Verzerrung!), also hier ein ziemlich Cleaner Sound hörbar.

Ist der Drive Regler weit aufgedreht, bei ebenfalls weit aufgedrehten G.D.C. Regler dann erhälst du einen schönen Silizium Overdrive!

Im Vergleich zum ODR-S aus 1993 Ich habe den Regelweg des Drive Regler etwas herabgesetzt, da erstens kaum einer mit max. Drive spielt und zweitens nun der Regler im Low Gain Betrieb wesentlich feinfühliger einstellen lässt.

Hinweis: Germanium Dioden begrenzen den Ausgangspegel, um so mehr sie wirken. Dann ggf. die Lautstärke mit dem Level-Regler korrigieren!

 

Beispiel: Einstellungen für Drive/G.D.C.

  Funktion    Drive    G.D.C.  
  Low Gain / Booster          
 Germanium Overdrive          
 Germanium / Silizium Overdrive          

 

 Silizium Overdrive          

Ein Hinweis zu Germanium Dioden:
Germanium Dioden haben eine temperaturabhängige Kennlinie. Dadurch klingen sie bei höheren oder niedrigeren Temperaturen (z.B. Winter oder Sommer) auch etwas anders. Das ist typisch und normal.

 

Die 3-Band Klangregelung

Bass

  • Rot: Bass +
  • Blau: Bass Mitte
  • Orange: Bass -

CS Bass

 

Mid*

  • Grau: Mid +
  • Blau: Mid Mitte
  • Grün: Mid -

 CS Mid

 


Treble

  • Cyan: Treble +
  • Blau: Treble Mitte
  • Violett: Treble -

 CS Treble

 

*Hinweis: Der ODR-CS ist absolut nicht 1:1 mit den Regler Positionen des ODR-S (1993) vergleichbar! Schon aus dem Grund, dass der Mid-Regler jetzt auch ausgeregelt (Mid -) werden kann!

 


Technische Daten*

  • Eingangsimpedanz ~1 MΩ
  • Ausgangsimpedanz ~1 kΩ
  • Stromversorgung mit Batterie DC 9 V:
    • Trockenbatterie 6F22 (9 V) -Typ (Carbon)
    • Trockenbatterie 6LR61 (9 V) -Typ (Alkali-Mangan)
  • Lebensdauer der Batterien bei Dauerbetrieb*):
    • Carbon: 20 Stunden (Rechnerisch bei einer Batteriekapazität von 300mAh)
    • Alkali-Mangan: 33 Stunden (Rechnerisch bei einer Batteriekapazität von 500mAh)

*) Diese Angaben sind abhängig von der Batterie und den Umgebungsbedingungen!

  • DC-Netzteil 9 V bis 18 V (elektronisch stabilisiert)
  • Stromverbrauch: ca. 15 mA bei 9 V, ca. 25 mA bei 18 V
  • Abmessungen 125 (L) x 66 (B) x 58 (H) mm
  • Gewicht ca. 360 g (ohne Batterie)

* Technische und schriftliche Änderungen vorbehalten!

 


Die Entwicklung des ODR-CS

In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder gesehen, dass so einige Musiker in den USA den ODR-S "rehoused" hatten: Also den ODR-S in ein anderes Gehäuse gesetzt und statt der damals üblichen FET-Effektumschaltung auf einen True-Bypass Schalter umgebaut hatten. Ich hatte dann auch Kontakt mit einigen Musikern und konnte dabei die Stärken und Schwächen des "S" erfahren. Daraus wuchs dann das Interesse den ODR-S "wiederzubeleben".

Das war gar nicht so einfach... denn die alten ODR-S aus 1993 hatten spezielle Germanium Dioden eingebaut. Es waren übrigens keine AA-112 wie es in den im Umlauf befindlichen Schaltplänen steht!
(Tatsächlich war es mein Fehler - da ich meiner Schaltplansoftware die tatsächlichen Dioden gar nicht vorhanden waren und ich stattdessen die AA-112 eingesetzt hatte. Upps!) 

Leider wurden diese Dioden in den späteren (Nobels) Auflagen (silbernes oder schwarzes Gehäuse) des ODR-S gegen andere ausgetauscht - da die ursprünglichen nicht mehr verfügbar waren. Diese hatten jedoch einen anderen Sound - der mir dann nicht mehr so gefiel. Aber was sollte man damals machen? Es sollte ja produziert werden... also das zum Thema "Historie".

 

Machbar oder doch nicht?

Die 1993 Variante sollte es also werden. Also machte ich mich auf der Suche nach passenden Germanium Dioden. Ich beschaffte mir einen Kennlinien-Schreiber und analysierte die originalen Dioden. Ich hatte ja noch mehrere der alten ODR-S als Muster im Lager. Nach etlichen "Einkäufen" verschiedenster Muster hatte ich welche gefunden, die so ziemlich mit der originalen Kennlinie übereinstimmten. Ein Soundcheck bestätigte die guten Eigenschaften. Leider fand ich (in 2020) nicht genügend Germanium Dioden und musste die Entwicklung zunächst einstellen.

Ungefähr ein Jahr später fand ich durch Zufall eine Auktion mit einer Lagerauflösung, wo genau mein gewünschter Germanium Typ enthalten war. Nun hatte ich so einige tausend Dioden auf Lager. Und keine zwei Wochen später fand ich auf einer weiteren Auktion nochmals ca. 3000 Stück... Der Startschuss war gefallen!

 

NOS Germanium Diodes

 Original verpackte Germanium Dioden!

Es ist ja bekannt, dass Germanium Dioden eine hohe Streuung der Kennlinie haben. Davon abgesehen ändert sich sogar die Kennlinie je nach Umgebungstemperatur. Einer der Gründe warum sie später durch stabilere Silizium Dioden ersetzt wurden. Heutzutage werden Germanium Dioden kaum noch hergestellt. Schade für die Musikwelt :-(

Ich hatte mich entschieden, die Germanium Dioden paarweise auszumessen (Kennlinie) und zu klassifizieren. Dadurch reduziert sich natürlich die Anzahl der verfügbaren Dioden. Da ich genügend auf Lager habe, müsste ich es dennoch schaffen die nächsten Jahre genügend ODR-CS zu bauen. Also freut euch drauf!

 

Tabelle der Unterschiede

 Funktion ODR-S
1993
ODR-CS
2023
 True-Bypass - X
 9 - 18 V Operation - X
 Geschraubte Buchsen - X
 Geschraubte Potentiometer - X
 G.D.C. Regler - X
 Einstellb. LED Helligkeit - X
 Batterie Betrieb X X
 Remote Buchse X -

 

 

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